BAGUETTE - Expensive Mouse [Review]

Die zwei Grazer Noise-Rocker von BAGUETTE melden sich mit einer neuen Platte zurück und wie schon bei der Rezension zu ihrem Debüt "Oh! Deu! Vre!" bringe ich auch diesmal einleitend wieder einen kleinen Fun Fact bzgl. der Brotsorte, nach der sie sich (warum auch immer) benannt haben.

Dem Erfinder Fulgence Bienvenüe, der Ende des 19. Jahrhunderts außerdem auch noch als Chefingeneur für die Pariser Metro verantwortlich war, ging es bei seiner Kreation angeblich vordergründig darum, ein Brot zu entwickeln, welches sich problemlos ohne Messer aufbrechen und essen ließ. Die französichen Tunnelarbeiter galten damals nämlich offenbar als enorm streitsüchtig und dank dieses Kniffs hatte man endlich einen triftigen Grund, ihnen Messer am Arbeitsplatz zu verbieten.

Zugegeben, diese Geschichte klingt schon ziemlich absurd, aber um es mal mit den Worten von Homer Simpson zu sagen: Es steht im Internet, also muss es stimmen. Kommen wir, nachdem wir nun wieder etwas gelernt haben, also endlich mal zur Musik des Duos. Diese hat sich seit dem Debütalbum nämlich tatsächlich krass weiter entwickelt und geht mittlerweile in eine deutlich experimentellere Richtung. Das Stoner-Fundament ist zwar geblieben, wird nun aber konsequent um diverse Spielereien wie bspw. ein Keyboard oder krudes Elektrogedudel, sowie kurze Abstecher in diverse andere Genres ergänzt.

Hier und da hört man ein wenig Alternative-Rock der 90er heraus und selbst vor ruhigeren Passagen macht man keinen Halt mehr, nur um im nächsten Moment dann doch wieder loszulegen wie ein streitsüchtiger französischer Tunnelarbeiter. Alles in allem extrem abwechslungsreich, arg unkonventionell und wirklich verdammt cool. (elfo)

Trackzahl: 8
Format: LP / CD
Label: Noise Appeal Records
Kontakt: baguettemusic.com
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